Uluru bei Sonnenaufgang


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Irgendjemand hat uns gesagt, Hobart und Melbourne hätten das gleiche Klima. Nach 18° C in Hobart, erwartet uns blauer Himmel und 30° C in der Hauptstadt Victorias. So hatten wir uns den australischen Sommer eigentlich vorgestellt. Regenjacke, Handschuhe und Mütze verschwinden wieder ganz unten im Rucksack.

Die erste Nacht verbringen wir bei Freunden in der Stadt und fahren dann mit unseren kleinen Mietwagen 300 km nach Westen in die Grampians, einer ursprünglichen Gebirgslandschaft im Westen Victorias. 

Unterwegs mit einem sauberen Auto (noch)


Cut Lunch Wall in den Grampians


The Gallery

In den Grampians sind die Felsen steil, griffig und trocken. Und im Schatten lässt es sich selbst bei 40° C gut aushalten. Die anhaltende Trockenheit hinterlässt jedoch ihre Spuren. Seit über 12 Jahren hat es im westlichen Victoria nicht mehr ausreichend geregnet. Die Wasserstände der Stauseen stehen jeden Tag in der Zeitung, derzeit sind diese nur zu 3,8% gefüllt.


Rockland Stausee mit Bootsrampe

Um so schöner ist es, wenn man ein Plätzchen zum Baden findet. Wie hier an den Cherrypools. Wo sonst kann man beim Baden Emus, Ibisse, Löffler, schwarze Schwäne und Kakadus beobachten?


Cherrypool

Orb Weaver Spider

Die gefährlichen Schlangen und Spinnen Australiens bekommen wir kaum zu Gesicht, allein die Orb Weaver Spiders zwingen uns hin und wieder zu kleineren Umwegen auf dem Weg zum Fels. Sie sind aber harmlos, ein Biss ist wohl mit dem einer Wespe vergleichbar. Aber das wollen wir gar nicht herausfinden.

Selbst Mitte März steigen die Temperaturen im Landesinneren noch auf über 40° C, so dass wir über's Wochenende zur Abkühlung an die Küste fahren.

Die zwölf Apostel


Ehemalige London Bridge

Außer einer eindruckvollen Küstenlandschaft mit 6 - 8 m Dünung, gibt es auch erstaunlich viele Tiere zu sehen.

Schlafender Koala

Pelikane

Nach fast drei Wochen ist es Zeit für einen Gebietswechsel und am Karfreitag fahren wir über Adelaide (eine schöne, sonnige Stadt) 900 km weiter nach Norden in die Flinders Ranges. Unser Ziel heißt Moonarie.

Flinders Ranges


Zustieg nach Moonarie

Die Felsen von Moonarie


Ausblick vom Top Camp in die Wüste

Hier ist nichts vom Osterrummel zu spüren, auf dem Zeltplatz unter Pinien stehen sechs Zelte. Es hat 20° C, die Sonne scheint und es geht ein leichter Wind. Zum Sichern muss man einen Pullover anziehen, sonst sind die Temperaturen im Schatten ideal zum Klettern. Nach zwei schönen Aufwärmrouten probiere ich eine 25 (ca. 8+/9-) und muss nach 15 m feststellen, dass das Gelände viel schwerer ist - ich habe mich wohl verklettert. So lege ich noch einen Rock #1 in einen Querriss und ruhe mich daran aus. Geradeaus geht es nicht weiter, dort ist der Fels brüchig, wenn ich rechts weitergehe, wird die Seilreibung zu groß und der Haken 5 m links von mir ist nur durch einen heiklen Quergang in schwerem Gelände weit über dem letzten Haken zu erreichen. Also entferne ich den Klemmkeil und trete den geordneten Rückzug an. 2 m tiefer (3 m rechts von letzten Bohrhaken) geht mir die Kraft aus und ich springe kontrolliert ins Seil. Was ich nicht kommen sehe, ist die Dachkante in der flachen Verschneidung 5 m weiter links. Erst unmittelbar vorher wird mir klar, das tut weh.

Es tut einen schrecklichen Schlag und ich höre sofort, da ist mehr kaputt gegangen. Der rechte Fuß schmerzt wie wild. Ich ziehe meinen Kletterschuh aus und kann mich noch zum letzten Haken hochziehen, meine Schlingen gegen einen Karabiner tauschen und das übrige Material bergen. Der Fuß schwillt schnell an und jede Bewegung tut weh. Stehen oder gar Gehen ist nicht mehr möglich. Zum Glück klettern im nächsten Sektor zwei kräftige Australier, die mich in zwei Stunden huckepack zum Auto tragen. Von dort fahren wir 150 km nach Port Augusta ins nächste größere Krankenhaus. In der Notaufnahme wird der Fuß geröngt und mit einer Gipsschiene ruhig gestellt. Zwei Tage später bin ich wieder dort, um die Gipsschiene gegen einen festen Gips zu tauschen. Erst auf meine Nachfrage werden die Röntgenbilder einem Orthopäden vorgelegt. Seine Diagnose: Mehrfachbruch des Sprunggelenks (Talus) und er möchte noch eine Computertomographie machen, um sicherzustellen, dass die Blutversorgung des Knochens nicht unterbrochen ist und keine Verschiebung der Splitter vorliegt. Der nächste CT steht in Whyalla 75 km entfernt.

Erst in den CT Aufnahmen sieht man das gesamte Ausmaß des Schadens. Zum Glück liegt keine Verschiebung der Knochenteile vor, so dass der Fuß mit einem Gips ruhig gestellt wird und nicht operiert werden muss. Aber Klettern in den nächsten acht Wochen kann ich abschreiben.

So fahren wir etwas geknickt von Whyalla in Richtung Norden.



Stuart Highway vom Beifahrersitz


Lake Hart, ein Salzsee wie die meisten Seen im Zentrum Australiens


Schild am Straßenrand


Road Trains haben bis zu vier Anhänger

Abends erreichen wir Coober Pedy (in der Sprache der Aborigine: Loch des weißen Mannes) eine Opalminenstadt im Outback. Hier gibt es über 250.000 Minenschächte. Im Sommer hat es 50° C und mehr und im Winter sind Minusgrade keine Seltenheit. Die Hälfte der Einwohner wohnt in Höhlen, in denen es konstant 28° C hat. Wir finden ein Backpacker Hotel mit Zimmer unter der Erde.


Einheimische in Coober Pedy


Coober Pedy


Minenfelder

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